Episode 2: Sehnen nach Verschmelzung

Inwieweit ist der Wunsch, das Sehnen nach Verschmelzung eine Strategie, um Verlust, Verlassen werden oder Trennung, zu umgehen? Bedeutet die Idee der Verschmelzung mit Hilfe von Kontrolle, Trennung oder das Trauma der instabilen Bindung zu umgehen? Was geht mir an Vielfalt verloren, wenn es keine Überraschungen mehr im Gegenüber gibt?

Teilnehmende: Daniel, Felix, Katja, Sandra, Ulrike


Unsere lyrische Essenz zum Thema – auch zum Anhören:

Kennst du Herrn Erstnoch und Frau Hättichdoch? In manch‘ Leben sind sie unverzichtbar.
Sie treffen sich nie und kennen sich doch. Verschmolzen im Sehnen nach Leben.

Herr Erstnoch ist schneller und immer vorn dran.
Frau Hätteichdoch kommt langsam hinterher, der Gang meist schwer.

Unzufrieden machen beide, verschmolzen miteinander und dem, was sich Ich nennt.

Frau Hätteichdoch wühlt in meinem Gewissen.
„Hätte ich doch sofort reagiert, dann wäre mir all das erspart geblieben!“ 

Und gemeinsam mit Frau Hätteichdoch schimpfte ich auf Herr Erstnoch und seine Verführung.
Wenn ich die getrennt bekommen, von dem, was Lebendigkeit mir bedeutet,
schaut „Morgenvielleicht“ bei mir rein.
Und ich bitte die Welt um Wind, eine richtige Brise, die durch mich hindurchfegt.

Das Verbrauchte, Verschmolzene losreisst und mitnimmt
Und mich pur zurücklässt, im weiten Raum.
Tanz. Tanz dich frei.

U.L.


Kommentare

2 Antworten zu „Episode 2: Sehnen nach Verschmelzung“

  1. Jeder Gang zum Altglascontainer wird zum Event…

    Verschmelzung – das Bild physischen Verkettens als Gleichnis für die psychische Verkettung und das Herausschälen der Abhängigkeiten und der Geichschaltung in einer Beziehung im Verschmelzungsmodus wurde mir sehr deutlich.
    Manches Licht geht in diesem Podcast auf…

    Es werden die verletzte Wurzel des Sehnens nach Verschmelzung, die Sehn-Sucht als auch einige scoping Mechanismen in ihrer bunten Vielfalt angesprochen. Sprachliche Bilder helfen mir wunderbar anschaulich zu „be-greifen“.

    Interessant auch der Blick auf Achtsamkeit. „Thich Nath Than – wenn er sein Retreat alleine betreiben müsste, sich selber Essen kochen… dann würde er wohl auch schneller gehen“… das hat mich erleichtert, geradezu entlastet, lässt mich spontan beim zuhören lachen, schenkt Freiheit von meinem eigenen inneren Richter…

    Zum Ende des Podcast wird es im Dialog zum Thema Beziehung so vielfältig und dicht in der Informationsfülle, dass ich Mühe hatte beim ersten Hören den gesamten Input zusammenzubringen mit dem Thema Verschmelzung. Mehrmaliges Hören hilft hier die verschiedene Facetten herauszuschälen und lohnt sich!

    Toll finde ich die Intro – & Extro- Musik, der Text läßt mich jeweils mit breitem Grinsen zurück.
    Und der Song am Ende… hat in seiner Schrägheit schon wieder Potential zum Ohrwurm.

    Herzlichen Dank ans Team am Mikrofon und in der Produktion im Hintergrund für dieses Teilen mit der Welt!

    1. Danke Silke. Dein Kommentar macht uns Mut, zeigt uns wie wichtig Humor im Alltag von Selbstfindungsprozessen ist. Wir wünschen dir weitere Events beim Gang zum Altglascontainer, einen langsam stiller werdenden Richter und viele lichtgebende Momente beim weiteren Hören unserer Podcasts. Wir freuen uns auch im Bezug auf andere Episoden wieder von dir zu lesen. Tanz dein Leben.

      Das Podcast-Team

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